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Interessante Gedichte:

Allerlei Beziehungen Charakter Erfahrungen Frauen

Glück Lustiges Psychologie Romantik Wortspiele

 

 

 

 

 

Hoch verehr ich ohne Frage,

dieses gute Frauenzimmer.

Seit dem segensreichen Tage,

da ich sie zuerst erblickt,

hat mich immer hoch entzückt.

Ihre rosenfrische Jugend,

ihre Sittsamkeit und Tugend

und die herrlichen Talente.

Aber dennoch denk ich immer,

dass es auch nicht schaden könnte,

wäre sie ein bissel schlimmer."

Wilhelm Busch (1832-1908)

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Ich wusste, sie ist in der Küchen.

Ich bin ihr leise nachgeschlichen.

Ich wollt' ihr ew'ge Treue schwören

und fragen, willst du mir gehören?

 

Auf einmal aber stutzte ich.

Sie kramte zwischen dem Gewürze;

Dann schnäuzte sie und putzte sich

die Nase mit der Schürze.

Wilhelm Busch (1832-1908)

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Sie war ein Blümlein hübsch und fein,

hell aufgeblüht im Sonnenschein.

Er war ein junger Schmetterling,

der selig an der Blume hing.

 

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm

und nascht und säuselt da herum.

Oft kroch ein Käfer kribbelkrab

am hübschen Blümlein auf und ab.

 

Ach Gott, wie das dem Schmetterling

so schmerzlich durch die Seele ging.

 

Doch was am meisten ihn entsetzt,

das Allerschlimmste kam zuletzt.

Ein alter Esel fraß die ganze

von ihm so heiß geliebte Pflanze.

Wilhelm Busch (1832-1908)

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Sie stritten sich beim Wein herum,

Was das nun wieder wäre;

Das mit dem Darwin wär gar zu dumm

Und wider die menschliche Ehre.

 

Sie tranken manchen Humpen aus,

Sie stolperten aus den Türen,

Sie grunzten vernehmlich und kamen zu Haus

Gekrochen auf allen vieren.

Wilhelm Busch (1832-1908)

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Man wünschte sich herzlich gute Nacht;

Die Tante war schrecklich müde;

Bald sind die Lichter ausgemacht,

Und alles ist Ruh und Friede.

Im ganzen Haus sind nur noch zween,

Die keine Ruhe finden,

Das ist der gute Vetter Eugen

Mit seiner Base Lucinden.

Sie wachten zusammen bis in der Früh,

Sie herzten sich und küssten.

Des Morgens beim Frühstück taten sie,

Als ob sie von nichts was wüssten.

Wilhelm Busch (1832-1908) 

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Grabinschrift eines geilen Weibes

 

Hier liegt ein höfliches, doch geiles Weib begraben.

Wünscht ihr nicht, dass sie Ruh mög' in der Erden haben:

Sie hat dem Himmel selbst zu gleichen sich geübt

Und nichts als stetige Bewegung mehr geliebt.

Martin Opitz (1597-1632)

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Nächtliches Abenteuer

 

Ging da neulich über den Potsdamer Platz

um 1 Uhr nachts ein allerliebster Fratz.

Ich sprach die Kleine an mit frecher Stirne:

„3 Mark mein Schatz?"

 

Sagte, sie sei empört

und finde so etwas unerhört,

und sagte, sie sei keine Dirne

und es sei ihr etwas wert, ihr Name,

und sie sei eine anständige Dame

und sie gäbe sich nicht für 3 Mark her

 

und sie nähme mehr.

Alfred Lichtenstein (1889-1914)

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Als einst ein alter Herr ein junges Mädchen freite

und ihm sein schwacher Leib nichts Gutes prophezeite,

sprach er zu ihr: Mein Kind, Sie wird sich ja bequemen,

und wird die ehl'ge Pflicht Quartal weis von mir nehmen?

Ihr Wiederfragen war, da sie sich kaum bedacht:

Allein wie viel Quartal gibt's dann in einer Nacht?

Johann Friederich Riederer (1678-1743)

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Die Schändliche

 

Sie ist ein reizendes Geschöpfchen,

Mit allen Wassern wohl gewaschen;

Sie kennt die süßen Sündentöpfchen

Und liebt es, häufig draus zu naschen.

 

Da bleibt den sittlich Hochgestellten

Nichts weiter übrig, als mit Freuden

Auf diese Schandperson zu schelten

Und sie mit Schmerzen zu beneiden.

Wilhelm Busch (1832-1908)

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Ick sitze da und esse Klops.

Uff eenmal kloppt's.

Ick sitze, kieke, wundre mir,

uff eenmal is se uff die Tür.

Nanu denk ick, ick denk nanu!

Jetzt is se uff, erst war se zu.

Und ick geh raus und kieke.

Und wer steht draußen? - Icke.

unbekannt

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Am Grab der Gattin sprach zum trauernden Geleite

 

Am Grab der Gattin sprach zum trauernden Geleite

der Leichenredner viel von Wiedersehn;

beim Heimweg sprach der Mann zum Pastor: "Scherz beiseite,

wird meine Frau denn wirklich auferstehn?"

Gottlieb Konrad Pfeffel (1736-1809)

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Rechtfertigung

 

Ja wohl! Mein Unbestand ist mir bewusst;

Im Lieben wechsl' ich ab zu meinem Glücke:

Bald lieb' ich Deinen Mund, bald Deine Blicke,

Und bald die neidisch mir verhüllte Brust.

Friedrich Haug (1761-1829)

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Johann Wolfgang von Goethe befand sich in vornehmer Gesellschaft

und wurde vom Sohn der Gastgeber wie folgt angesprochen:

 

"Hochverehrter Herr Geheimrat, auch wenn Sie Deutschlands Dichterfürst sind,

möchte ich Ihnen dennoch die Wette anbieten, dass ich Ihnen zwei Wörter sagen kann,

aus denen selbst Sie keinen Reim machen können."

Goethe antwortete: "Junger Mann, ich nehme diese Wette gerne an,

nennen Sie mir die zwei Wörter."

 

Der junge Mann antwortete:

"Die zwei Wörter sind HAUSTÜRKLINGEL und MÄDCHENBUSEN."

 

Nachdem Goethe sich einige Minuten zurückgezogen hatte,

lieferte als Beweis dafür, dass er tatsächlich Deutschlands Dichterfürst sei,

das folgende Gedicht:

 

Die Haustürklingel an der Wand,

der Mädchenbusen in der Hand

sind beides Dinge wohl artverwandt.

Denn, wenn man beide leis‘ berührt,

man innen drinnen deutlich spürt,

dass unten draußen einer steht,

der sehnsuchtsvoll nach Einlass fleht…

 Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

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Wirklich, er war unentbehrlich!

Überall, wo was geschah,

zu dem Wohle der Gemeinde,

er war tätig, er war da.

 

Schützenfest, Kasinobälle,

Pferderennen, Preisgericht,

Liedertafel, Spritzenprobe,

ohne ihn da ging es nicht.

 

Ohne ihn war nichts zu machen,

keine Stunde hatt' er frei.

Gestern, als sie ihn begruben,

war er richtig auch dabei.

Wilhelm Busch (1832-1908)

 

 

 

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